Warum ist das Motivationsschreiben für Jobstarter und Praktikanten so wichtig?

Der Einstieg ins Berufsleben beginnt oft mit der ersten Bewerbung – und damit mit dem Motivationsschreiben. Besonders für Jobstarter und Praktikanten spielt dieses Schreiben eine zentrale Rolle. Es ist die Gelegenheit, Persönlichkeit zu zeigen, Interesse zu betonen und sich von anderen Bewerbern abzuheben. Aber warum genau ist das Motivationsschreiben so entscheidend? Und worauf kommt es an?
1. Was ist ein Motivationsschreiben überhaupt?
Ein Motivationsschreiben (auch „Letter of Motivation“ genannt) ist ein zusätzliches Dokument zur Bewerbung. Es geht über das klassische Anschreiben hinaus, da es nicht nur den beruflichen Werdegang skizziert, sondern vor allem die Beweggründe, Ziele und die Persönlichkeit des Bewerbers beleuchtet.
Gerade wenn noch wenig Berufserfahrung vorhanden ist – wie bei Schülerpraktika, Pflichtpraktika, oder Bewerbungen direkt nach dem Studium – wird das Motivationsschreiben zu einem zentralen Element der Bewerbung.
2. Warum ist das Motivationsschreiben für Jobstarter besonders wichtig?
2.1 Wenig Berufserfahrung, viel Persönlichkeit
Viele Jobstarter stehen vor dem gleichen Problem: Der Lebenslauf ist noch kurz, relevante Arbeitserfahrung kaum vorhanden. Hier hilft das Motivationsschreiben, Stärken und Soft Skills herauszustellen – also Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Lernbereitschaft oder Engagement.
2.2 Der Wille zählt
Arbeitgeber suchen nicht nur Fachwissen, sondern auch Motivation und Potenzial. Im Motivationsschreiben kannst du zeigen, warum du dich für eine bestimmte Branche, Firma oder Position interessierst – und dass du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen.
2.3 Abheben von der Masse
Gerade bei beliebten Praktika oder Einsteigerjobs ist die Konkurrenz groß. Ein überzeugendes Motivationsschreiben hilft dir, aus der Masse der Bewerber positiv herauszustechen – besonders dann, wenn du nicht den "perfekten" Lebenslauf mitbringst.
3. Welche Rolle spielt das Motivationsschreiben bei Praktika?
Bei Praktikumsbewerbungen steht nicht im Vordergrund, was du bereits kannst – sondern was du lernen möchtest. Arbeitgeber wollen wissen:
- Warum interessiert dich genau dieses Praktikum?
- Was erhoffst du dir von der Zeit im Unternehmen?
- Wie passt das Praktikum zu deinem Studium oder deinen Zielen?
Ein gut geschriebenes Motivationsschreiben zeigt, dass du dich mit dem Unternehmen und dem Tätigkeitsfeld auseinandergesetzt hast – und nicht einfach eine Standardbewerbung verschickst.
4. Die häufigsten Inhalte eines Motivationsschreibens
Ein überzeugendes Motivationsschreiben sollte immer individuell auf die Stelle und das Unternehmen abgestimmt sein. Folgende Fragen kannst du darin beantworten:
- Wer bin ich?
Kurze Vorstellung, aktueller Status (z. B. Student/in, Absolvent/in, etc.) - Warum bewerbe ich mich genau hier?
Konkrete Gründe für das Unternehmen, z. B. Werte, Projekte, Kultur. - Was motiviert mich an der Position?
Bezug zum Aufgabenbereich, zur Branche oder zum Tätigkeitsfeld. - Was bringe ich mit?
Fachliche oder persönliche Stärken, Erfahrungen, Studieninhalte. Was möchte ich erreichen? Ziele während des Praktikums oder in der Einstiegsposition.
5. Tipps für ein gelungenes Motivationsschreiben
5.1 Ehrlich und authentisch
Verzichte auf Floskeln. Schreibe so, wie du sprichst – natürlich, aber professionell. Authentizität wirkt überzeugender als leere Phrasen.
5.2 Individualität zeigen
Passe dein Schreiben auf jedes Unternehmen an. Nenne zum Beispiel aktuelle Projekte, die dich begeistern, oder erkläre, wie du auf das Unternehmen aufmerksam geworden bist.
5.3 Persönliche Motivation hervorheben
Warum interessierst du dich persönlich für diesen Job oder dieses Praktikum? Gibt es einen Aha-Moment, ein Schlüsselerlebnis, ein Studienprojekt?
5.4 Verständliche Sprache
Vermeide verschachtelte Sätze oder zu viele Fremdwörter. Ein klarer, strukturierter Stil ist besser verständlich und wirkt professioneller.
5.5 Länge beachten
Ein Motivationsschreiben sollte nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein. Komme direkt auf den Punkt.
6. Häufige Fehler vermeiden
- Copy-Paste aus dem Internet Personaler erkennen Standardformulierungen sofort – das wirkt lieblos.
- Zu viel Wiederholung Das Motivationsschreiben sollte keine Kopie des Lebenslaufs oder Anschreibens sein.
- Kein Bezug zur Stelle Allgemeine Aussagen ohne konkreten Bezug zum Job oder Unternehmen bleiben oberflächlich.
- Unklare Ziele Aussagen wie „Ich möchte mich weiterentwickeln“ sind zu vage. Werde konkreter: In welche Richtung willst du dich entwickeln?
7. Fazit:
Das Motivationsschreiben ist deine Bühne Für Jobstarter und Praktikanten ist das Motivationsschreiben oft das wichtigste Dokument in der Bewerbung. Es bietet Raum für Persönlichkeit, Leidenschaft und Zukunftspläne – Dinge, die im Lebenslauf keinen Platz finden. Mit einem gut formulierten, ehrlichen und individuell angepassten Schreiben kannst du deine Motivation sichtbar machen, Interesse wecken und den entscheidenden Unterschied in deinem Bewerbungsprozess machen.
Nimm dir die Zeit, dein Motivationsschreiben mit Sorgfalt zu erstellen. Es kann der Türöffner für dein erstes Praktikum oder deinen Berufseinstieg sein – und damit der Start in deine Karriere.